Verkehr – Projekt 11
Ersatz des Signalgebers der Nordtangente Basel
Michel Petitat
Leiter Geschäftseinheit, Nordwestschweiz, Luterbach
An der Nordtangente Basel, von der Verzweigung Wiese bis zur französischen Landesgrenze bestehend aus den Abschnitten Tunnel St. Johann – Dreirosenbrücke – Tunnel Horburg, sollte der Signalgeber erneuert werden. Arnold AG konnte ihre Offerte im Einladungsverfahren beim ASTRA einreichen.
Die Arnold AG bekam im Frühling 2019 den Zuschlag vom Bundesamt für Strassen ASTRA für die Erneuerung der Signalisationsanlage der Nordtangente Basel. Mitte des Jahres fand das Kickoff-Meeting statt, nach welchem Arnold mit der Erarbeitung des umfassenden Realisationspflichtenhefts (RPH) begann. Das vorliegende Los umfasste Lieferung, Montage und Inbetriebsetzung von statischen und dynamischen Signalen sowie von Verkehrsdatenerfassungsgeräten, und zwar in folgender Anzahl:
Mengengerüst Dynamische Signale: 532 Stück Statische Signale: 68 Stück Verkehrsdatenerfassung: 7 Stück
Entsprechend aufwendig und komplex war die Ausführungsplanung für dieses grosse Projekt, welche zu Beginn des Jahres 2020 mit der Freigabe des RPH losgehen konnte. Die Realisierung sämtlicher Arbeiten inkl. der Nebenlose wie Verkabelung und Anlagensteuerung, welche durch weitere beteiligte Unternehmen ausgeführt werden, soll in zwei Etappen von jeweils 12 Wochen stattfinden. Die Etappen sind vom 8.8.2020 bis 6.11.2020 sowie vom 7.2.2021 bis 30.3.2021 geplant. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der Nordtangente werden die Arbeiten hauptsächlich nachts und unter der Vollsperrung einer Fahrtrichtung ausgeführt. Derweil führt die Verkehrsumleitung auf die Fahrspur des Gegenverkehrs. Die erste grosse Herausforderung stellte sich noch vor Arbeitsbeginn aufgrund der gesundheitlichen Massnahmen und des Lockdowns im Frühling 2020. In dieser Phase war lange nicht klar, ob die erste Etappe wie geplant in Angriff genommen werden konnte, da die Lieferanten ihre betrieblichen Prozesse an die bundesweiten Sicherheits- und Schutzmassnahmen anpassen mussten, was zu zeitlichen Unterbrüchen und Verzögerungen in der Produktion führte. Glücklicherweise konnte die Forster GmbH, Hauptlieferant aus Österreich und Produzent der dynamischen Signale, durch die Einführung von Schichtarbeiten kurz vor dem Beginn der ersten Arbeitsetappe die Lieferung garantieren. Den Vorbereitungsarbeiten am Standort in Pratteln anfangs August 2020 stand somit nichts mehr im Weg. Sowohl der zuverlässige Lieferant als auch die gründliche Vorbereitung trugen einen wichtigen Teil dazu bei, dass Arnold alle Termine einhalten konnte.
Fun Facts:
Manchmal gibt es bei Arbeiten Zusammentreffen mit der Tierwelt, die besondere Massnahmen erfordern. In diesem Fall liessen sich Tauben von der Reinigung sämtlicher Tunnels vor der ersten Etappe nicht beeindrucken und machten sich daran, ihre Nester wiederaufzubauen. Noch problematischer war allerdings das tägliche Geschäft der Tauben in den Tunneln, was für den Fortgang der Arbeiten sehr ungünstig war. Das ASTRA musste daher eingreifen und entwickelte ein Taubenschutzkonzept, welches in der zweiten Etappe umgesetzt werden wird.
Der Logistik kam in diesem Projekt eine zentrale Bedeutung zu, denn die Prozesse mussten mit den Ressourcen abgestimmt und während der Ausführungsphase situativ angepasst werden. Nicht zuletzt aber gelang es Arnold dank dem motivierten Team und der engagierten Projekt- und Bauleitung, die Arbeiten der ersten Etappe abzuschliessen und diese in Betrieb zu nehmen. Zum Zeitpunkt der Berichterfassung läuft die Produktion der Signale und Geräte für die zweite Etappe. Arnold ist optimistisch, die gemachten Erfahrungen im weiteren Projektverlauf positiv einsetzen und dem Kunden ASTRA das Projekt termingerecht und in Top-Qualität übergeben zu können.
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