Energie – Projekt 13
Eine Hochspannungsleitung wird umgedreht
Urs Rappo, Leiter Montage, Hochspannungsleitungen, Ostermundigen
Im Übertragungsnetz der Swissgrid behob Arnold ein zu starkes magnetisches Feld zwischen zwei Leitungslinien. Die Optimierungsarbeiten an der Phasenordnung umfassten das Drehen und Umhängen von Leiterseilen sowie die Montage von Phasendistanzhaltern.
Arnolds langjährige Kundin Swissgrid, Betreiberin des Schweizer Stromübertragungsnetzes, erteilte der Arnold AG bei einer Ausschreibung im Einladungsverfahren den Zuschlag für ein Projekt zur Phasenoptimierung im Swissgrid Übertragungsnetz. Gegen Ende des Jahres 2018 führte das CERN eine NISV-Simulation am Übertragungsnetz aus und stellte dabei fest, dass zwei Linien in diesem Übertragungsnetz an einem sensiblen Punkt ein magnetisches Feld aufweisen, welches grösser ist als 1 µT. Um diese Überschreitung so stark wie möglich zu reduzieren, sollte die Phasenordnung entsprechend angepasst werden, wie es Artikel 16 der Beilage 1 des NISV vorsieht. Dabei waren der technische Zustand der Phasenordnung und die betrieblichen Bedingungen zu berücksichtigen.
Die Ausschreibung der Swissgrid beinhaltete alle für die Phasenoptimierung nötigen Montage-Dienstleistungen im Unterwerk Verbois und an der Leitung TR1630 Verbois-Frontière. Um die Phasengleichheit wieder herzustellen, wurden am TR1631 die Phasen wieder ausgedreht. Somit wurden die Optimierungsarbeiten nicht auf französischem Boden durchgeführt und konnten an der Leitung TR1631 realisiert werden. Ein erstes Kickoff fand vor Ort am 27. August 2020 statt. Der Startschuss zu den effektiven Umhänge-Arbeiten erfolgte dann am 7. Oktober, als der Projektleiter Urs Rappo und seine Monteure die Baustelle im Unterwerk Verbois einrichten konnten. Während den darauffolgenden beiden Tagen wurden die Leiterseile, welche mit ihrem Querschnitt von 846 mm2 ausserhalb von jeder Standardgrösse lagen, umgehängt, ausgerichtet, reguliert und zum Schluss aufgeräumt. Am Montag, den 12. Oktober, verlegte das Team der Arnold die Baustelle in Wald «Bois de sous Villars». Dort prüften und erdeten die Monteure die Leitungen und richteten die benötigten Maschinen ein. Von Dienstag bis Mittwoch konnten dann die einzelnen Leiterseile nacheinander im Uhrzeigersinn gedreht und umgehängt werden. Bereits am nächsten Tag wurden die Leiterseile reguliert, die Phasenabstandhalter angebracht, die Distanzhalter der Bündelleiter wieder montiert und die Baustelle zurückgebaut. Zum Schluss fanden noch die Aufräumarbeiten und der Rückschub der Baustelle nach Wimmis statt. Damit waren die Arbeiten am 16. Oktober 2020 abgeschlossen. Obwohl bei diesem Projekt der Querschnitt der Leiterseile eine Herausforderung darstellte, verliefen die Arbeiten reibungslos. Dies ist den klar definierten Rahmenbedingungen und natürlich vor allem der grossen Flexibilität und Motivation des Arnold-Teams zu verdanken.
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