Energie – Projekt 6
Erneuerung und Umbau der UST Wattenwil
Manuel Mischler
Projektleiter, Hochspannungsanlagen, Ostermundigen
Als Tor zum schönen Berner Oberland ist Wattenwil mit seiner Unterstation ein wichtiger Knotenpunkt für die überregionale Stromversorgung der BKW. Das Retrofit dieser Unterstation stellt eine zuverlässige Versorgung für die Zukunft sicher.
In den vergangenen Jahren konnte Arnold an der UST Wattenwil bereits zahlreiche Revisions- und Instandhaltungsarbeiten durchführen, weshalb sie mit der Unterstation bestens vertraut war. Diesmal bestand der Auftrag darin, die gesamte Unterstation zu erneuern und umzubauen. Da die 16kV-Anlage am Ende ihrer technischen Lebensdauer war, musste diese ersetzt werden. Ebenfalls wurden die in die Jahre und an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gekommenen 50/16kV-Transformatoren mit neuen, leistungsstärkeren 132-/16kV-Transformatoren ausgetauscht. Für die 132kV-Anlage indes reichte ein Sekundärersatz aus, der dafür sorgte, dass diese Anlage für etwa 20 weitere Jahre verwendet werden kann. Diese neue Anlagentopologie vermochte die 50kV-Spannungsebenen aufzuheben und dadurch Kosten zu reduzieren. Aufbauend auf dem Wissen und der Standortkenntnis der vergangenen Jahre wurde gleich zu Beginn des Projekts der erste Standplatz für den neu zu montierenden 132-/16kV-Transformator eingerichtet. Für Arnold bestand die Aufgabe darin, die Erdungsarbeiten und die Bohrungen an den Fundamenten für die Stahlkonstruktionen vorzunehmen, auf welchen später der Transformator montiert werden sollte. Für die Erstellung der Bohrungen an den Fundamenten gab es erste Berührungspunkte mit dem sogenannten Building Information Modeling, kurz BIM genannt – einer Methode, bei welcher mithilfe einer Software ein dreidimensionales Modell von Bauwerken erfasst und visualisiert wird. Mit einem intelligenten Laser konnten die Bohrlöcher auf der Grundlage der durch BIM ermittelten Bauwerkdaten präzise in den Fundamenten angezeichnet werden. Im Anschluss nahm Arnold die Bohrungen vor und montierte den Transformator T03.TA1
Nun musste Platz geschaffen werden. Zuerst vollzog Arnold eine Teildemontage der veralteten 16kV-Schaltanlage, danach erfolgte die Umhängung und Inbetriebnahme der neuen gasisolierten 16kV-Schaltanlage (GIS). Zum Schluss fehlte nur noch, die restlichen Teile der teildemontierten Anlage zu demontieren [BILD2/3].
Unterhalb der neuen Anlage befanden sich die Wandlergerüste, welche relativ viel Platz beanspruchten, was dazu führte, dass Arnold die neue RSA-Ankopplung an einem anderen Standort aufbauen musste. Dazu verwendete das Team das bereits bestehende Gehäuse der alten Ankopplung und dessen Komponenten, wie die Spannungswandler, Kondensatoren und die KT-Spulen wieder. Lediglich das Gerüst, bestehend aus Lanz-Profilen, das Befestigungs- sowie das Sekundärverkabelungsmaterial wurden neu beschafft und montiert
Der Sekundärersatz für die 132kV-Anlage begann mit der Einbringung und der Montage der neuen Sekundärschränke im Sekundärkeller. Die Arnold-Spezialisten führten die Neuverkabelung der 132kV-Anlage etappenweise, Feld für Feld, durch und nahmen die Anlage anschliessend in Betrieb [BILD5]. Dabei waren nicht nur die Platzverhältnisse herausfordernd, da die neue Sekundärverkabelung auf demselben Weg wie die bestehende verlief, sondern auch, dass die 132kV-Anlage während der feldweisen Umbauarbeiten der Sekundärtechnik in Betrieb war.
Teilen Sie diesen Artikel