Energie – Projekt 1
Reparatur Hermetiktrafo Zuckerfabrik Aarberg
Daniel Schmid, Bauleiter/Junior Projektleiter, Hochspannungsanlagen, Ostermundigen Martin Zimmermann, Projektleiter, Nordwestschweiz, Luterbach
Für die Schweizer Zucker AG darf die Arnold AG jährlich Instandhaltungsarbeiten an den MS- und HS-Anlagen in der Zuckerfabrik Aarberg ausführen. Während der Rübenkampagne 2019 wurde mittels thermografischer Inspektion ein Schaden an einem Trafo festgestellt. Der Trafo wurde in der Folge repariert.
Die Arnold AG pflegt mit der Schweizer Zucker AG eine langjährige Geschäftsbeziehung. Seit Jahrzehnten darf die Arnold AG Instandhaltungsarbeiten in der Zuckerfabrik Aarberg ausführen. Der Umfang und die Periodizität dieser jährlichen Arbeiten sind in einem Instandhaltungsvertrag geregelt. Für das Jahr 2019 war eine thermografische Inspektion vorgesehen. Die Inspektion wurde während der Rübenkampagne, wenn die Zuckerfabrik im Hochbetrieb steht, anberaumt. In der Regel werden Instandhaltungsarbeiten eigentlich dann ausgeführt, wenn sich Industriebetriebe in der Revision befinden. In diesem besonderen Fall jedoch war es das Ziel, mit der thermografischen Inspektion Warmstellen an elektrischen Anlagenteilen zu identifizieren. Diese Warmstellen zeigen sich bei erhöhter Last, also im Hochbetrieb, am deutlichsten. Um die elektrischen Anschlüsse inspizieren zu können, war deshalb höchste Vorsicht vor Fehlmanipulationen und elektrischen Schlägen geboten, da bei den in Betrieb stehenden Anlagen der Zuckerfabrik gewisse Abdeckungen entfernt werden mussten. Die thermografische Inspektion im Werk dauerte rund zwei Tage. Dabei wurden zahlreiche elektrische Anlagenteile, wie Kompressoren, Transformatoren, Schaltanlagen und Schaltschränke untersucht. Durch die Inspektion konnte eine stark erhöhte Temperatur von 183°C am Unterspannungsanschluss eines 16/0.4-kV-Hermetiktrafo gemessen werden. Diese unzulässig überhöhte Temperatur war in diesem Fall auf einen schlechten Kontaktübergangswiderstand zurückzuführen. Infolge dieser Übertemperatur hatte das Dichtungssystem des Trafo bereits Schaden genommen, womit eine Reparatur unumgänglich war. Die Instandhaltungsabteilung der Geschäftseinheit HSA kontaktierte deshalb die Geschäftseinheit Nordwestschweiz. Nachdem die Inspektion des 1000-kVA-Trafo vor Ort die Frage aufwarf, ob eine Reparatur ausreichend sein würde oder ob ein Ersatz nötig war, musste dieser Trafo in der Werkstatt inspiziert werden. Durch die Analyseergebnisse konnte die Entscheidung für eine Reparatur gefällt werden.
Fun Fact:
Bei diesem Projekt war die Zusammenarbeit im Team von Arnold hervorragend. Die Synergien von der Instandhaltung zur Projektabteilung konnten zugunsten der wirtschaftlich besten Lösung genutzt werden. Für den Kunden entstanden dadurch keine zusätzlichen Zeitaufwände für die Organisation und Evaluation.
Im Zuge der Reparaturarbeiten entfernte Arnold die alten Dichtungsteile des Trafo und reinigte die Fläche. Anschliessend wurde der Aktivteil gereinigt und in einem Vakuum ausgetrocknet. Sämtliche Verschraubungen, Spulenverkeilungen und Umschalter wurden kontrolliert und das neue Öl ebenfalls mithilfe eines Vakuums eingezogen. Wegen der Auswirkungen der überhöhten Temperatur waren ebenso Reinigungsarbeiten an der Unterspannungsverbindung 0.4 kV auf das Stromschienensystem notwendig. Die Cu-Flachlitzenverbinder 960 mm2 wurden ebenfalls ausgewechselt. Mit einem neuen Anstrich des Trafo rundete Arnold schliesslich die reibungslos verlaufenen Arbeiten ab.
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